Von Felix Staratschek, Radevormwald, ÖDP- Kreisvorsitzender
"Neukölln ist überall", gibt ein SPD- Bezirksbürgermeister aus Berlin seinem Buch den Titel. Und viele Stimmen sagen, "Multi Kulti" sei gescheitert, weil sich zu viel Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund nicht integrieren wollten. Aber wo sollen die sich eigentlich rein integrieren und wo ist der deutsche Beitrag zur multikulturellen Gesellschaft?
Eine kurzer Abschnitt aus einem Artikel über das Sankt Martins- Brauchtum der Rheinischen Post (in Remscheid, Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen als Bergische Morgenpost) macht das Problem deutlich:
"In der Kindertagesstätte "Schatzinsel", die von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) getragen wird, gibt es Sankt Martin offiziell schon gar nicht mehr. Die Kinder sollen statt dessen ein Lichterfest feiern, eine Art überkonfessionellen Konsens. Weil viele der Kinder einen Migrationshintergrund hätten, müsse man das Angebot ändern, so der AWO- Geschäftsführer Uwe Bohlen. Das Fest feiere man trotzdem, aber ohne Mantelteilung, Pferd oder Martinslieder."
Alle klar? Weil Kinder einen Migrationshintergrund haben, dürfen die Kinder, die das nicht haben, nicht mehr das Martinslied singen!?! Die Kultur, die das Leben dieses für viele Christen als Heiligen geltenden Menschen ausgelöst hat, darf es nicht mehr geben! Ist das denn noch Multi-Kulti? Oder ist das eine abgeflachte Mono-Kulti, wo noch die Kulturtechniken des Singens und des Laternenbasteln gepflegt werden, aber der ganze geistige Bezug dieses Brauchtum über Bord geworfen wird?!?
Sind wir nicht heute soweit, dass wir über die kulturellen Grenzen hinweg gutes Verhalten anerkennen? Keiner wird leugnen,dass Mahatma Ghandi ein leuchtendes Beispiel für menschliches Verhalten gegeben hat! Preise für engagierte Personen gehen an Menschen aus vielen Religionen und Weltanschauungen. Keiner wird sagen,weil ein Muslim in der Schulklasse ist, darf man das Bild eines bekennenden Hindu nicht zeigen. Aber Sankt Martin, der spontan die Not eines Menschen sah und wahrscheinlich lebensrettend gehandelt hat, den dürfen wir nicht mehr zeigen oder im Lied daran erinnern?
Es wird immer Toleranz gepredigt. Der lateinische Wortstamm bedeutet soviel wie "ertragen". Können es Migranten wirklich nicht ertragen, dass über den heiligen Martin Lieder gesungen werden und in einer Aufführung die Szene der Mantelteilung dargestellt wird? Oder ist diese Sichtweise zutiefst ausländerfeindlich, weil diese den Menschen mit Migrationshintergrund pauschal unterstellt, die könnten das nicht ertragen? Natürlich kann es auch unter Migranten Vorurteile geben, aber lassen die sich bei einer vernünftigen Darstellung der eignen Kultur nicht überwinden?
Die meisten Migranten, wegen denen man meint, christlich- abendländisches Brauchtum nicht mehr pflegen zu dürfen sind Muslime! Aber kann das wirklich ein Grund sein, wenn in Dialogveranstaltungen immer betont wird, wieviel Gemeinsammes die sogenannten abrahamitischen Religionen haben? Und ist es wirklich die Mehrheit der Muslime, die von uns so einen Kulturverzicht fordert?
Das Almosengeben ist im Islam so wichtig, dass es zu den 5 Säulen des Islam gehört. Man kann kein guter Muslim sein, wenn man kein Almosen gibt! Und jeder Muslim sollte dem, dem er was geben kann, dankbar sein, da der andere ihm ja die Möglichkeit gibt, eine gute Tat zu tun, die ihm beim jüngsten Gericht für den Einzug ins Paradies angerechnet wird. (Das der Islam beim Einzug in das Paradies etwas mehr Mathematik kennt, als das Christentum, lasse ich hier mal außen vor, das Thema Gnade kann ich hier jetzt nicht behandeln. Aber ein Christntum ohne gute Taten ist trotzdem ein totes Christentum.)
Über 300 Jahre vor dem Leben Mohammeds handelte Sankt Martin wie ein guter Muslim.
Muslime glauben, dass diese durch Mohammed und dieser durch den Engel Gibril, den Muslime mit dem biblischen Engel Gabriel gleichsetzen, den Koran bekommen haben, der das unverfälschte Wort Allahs sei. Christen und Juden hätten ihre Schriften verfälscht, so dass eine Korrektur durch den Koran notwendig wurde. Aber die Christen, die bis zum Wirken Mohammeds keine Chance hatten diese Korrektur der Religion zu folgen und nach ihrem Wissen ein gutes Leben führten, folgten der zu ihrer Zeit bestmöglichen Rechtleitung. Der heilige Martin und der heilige Nikolaus lebten lange vor Mohammed und taten den Menschen Gutes! Jeder Muslim, der das bestreitet, hat in Sachen seiner Religion eine große Bildungslücke oder ist ein Extremist. Ein islamischer Fundamentalist ist er nicht, denn für die totale Ablehnung von Personen, die in vorislamischer Zeit lebten, bietet der Islam m.W. keine Grundlage bzw. Fundament. Der Koran ist voll von Personen, die vor Mohammed wirkten. Und wenn diese der bestmöglichsten Rechtleitung folgten, sind diese aus muslimischer Sicht ebenfalls Muslime.
Was Muslime nicht akzeptieren können, ist die Menschwerdung Gottes in Jesus und das Heilige bei Gott Fürsprache einlegen können ist selbst in christlichen Konfessionen umstritten. Hier kann man darauf achten, dass man diese Standpunkte kennt und darauf achtet, dass niemand etwas mitmachen muss, was seinem Glauben widerspricht. Muslime müssen ja nicht jede Strophe von einem Weihnachtslied mitsingen. Aber warum sollen sie sich nicht freuen, wenn Jesus geboren wurde! Er ist auch laut Koran von einer Jungfrau geboren worden und wird als ein sehr wichtiger Prophet im Islam angesehen.
Zum echten Multi- Kulti gehört es, dass sich Menschen mit verschiedenen weltanschaulichen Hintergründen gegenseitig ertragen können, also tolerieren. Aber sind es wirklich die Muslime, die verhindern wollen, das christliches Brauchtum hier gepflegt wird, oder werden die nur als Ausrede vorgeschoben, weil man sich nicht traut, öffentlich zu sagen, das einem die christlichen Einflüsse auf unsere Kultur zuwider sind? Aber wäre das nicht eine ganz hinterhältige Form der Ausländerfeindlichheit? Möchten nicht viele Menschen mit Migrationshintergrund auch unsere Kultur erleben und erklärt bekommen?
Ich hoffe, dass in diesem Sinne ein Wandel eintritt und statt einem faden entgeistlichten Monokulti ein echtes Multi-Kulti gelebt wird, wo auch in der Zukunft jedes Kind weiß, wer der heilige Martin war und das sein Tun vorbildhaft für Christen, Muslime und jeden anderen Menschen ist. Anhand solcher Bräuche kann man die Themen Armut, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, etc. in den Unterricht einbauen und den Schülern bei er Gewissensbildung helfen. Es dürfte sogar dem Sozialstaat eher förderlich sein, wenn schon in der Schule solche Kompetenzen gefördert werden und die Bräuche um Sankt Martin und Sankt Nikolaus oder das Sternsingen - das endlich auch die evangelische Kirche übernehmen könnte - dazu genutzt werden, die Kinder dazu hinzuführen, über ihre eigenen Bedürfnisse hinaus zu denken und auch uneigennützig zu handeln. Kann das nicht auch die AWO einsehen und und in ihren Kindertagesstätten vermitteln?
Eine kulturverbindende Sache wünsche ich mir aber: Das die Menschen aller Kulturen dadurch verbunden sind, dass diese sich zur Erklärung der Menschenrechte von 1948 bekennen und für die Rechte auf Leben, Gesundheit, Nahrung, Relgions- und Bekenntnisfreiheit, etc. eintreten. Und gerade wenn man über den heiligen Martin die Themen Armut, etc. anspricht, kann man eine Brücke baue zum Thema Grund- und Menschenrechte.
"Neukölln ist überall", gibt ein SPD- Bezirksbürgermeister aus Berlin seinem Buch den Titel. Und viele Stimmen sagen, "Multi Kulti" sei gescheitert, weil sich zu viel Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund nicht integrieren wollten. Aber wo sollen die sich eigentlich rein integrieren und wo ist der deutsche Beitrag zur multikulturellen Gesellschaft?
Eine kurzer Abschnitt aus einem Artikel über das Sankt Martins- Brauchtum der Rheinischen Post (in Remscheid, Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen als Bergische Morgenpost) macht das Problem deutlich:
"In der Kindertagesstätte "Schatzinsel", die von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) getragen wird, gibt es Sankt Martin offiziell schon gar nicht mehr. Die Kinder sollen statt dessen ein Lichterfest feiern, eine Art überkonfessionellen Konsens. Weil viele der Kinder einen Migrationshintergrund hätten, müsse man das Angebot ändern, so der AWO- Geschäftsführer Uwe Bohlen. Das Fest feiere man trotzdem, aber ohne Mantelteilung, Pferd oder Martinslieder."
Alle klar? Weil Kinder einen Migrationshintergrund haben, dürfen die Kinder, die das nicht haben, nicht mehr das Martinslied singen!?! Die Kultur, die das Leben dieses für viele Christen als Heiligen geltenden Menschen ausgelöst hat, darf es nicht mehr geben! Ist das denn noch Multi-Kulti? Oder ist das eine abgeflachte Mono-Kulti, wo noch die Kulturtechniken des Singens und des Laternenbasteln gepflegt werden, aber der ganze geistige Bezug dieses Brauchtum über Bord geworfen wird?!?
Sind wir nicht heute soweit, dass wir über die kulturellen Grenzen hinweg gutes Verhalten anerkennen? Keiner wird leugnen,dass Mahatma Ghandi ein leuchtendes Beispiel für menschliches Verhalten gegeben hat! Preise für engagierte Personen gehen an Menschen aus vielen Religionen und Weltanschauungen. Keiner wird sagen,weil ein Muslim in der Schulklasse ist, darf man das Bild eines bekennenden Hindu nicht zeigen. Aber Sankt Martin, der spontan die Not eines Menschen sah und wahrscheinlich lebensrettend gehandelt hat, den dürfen wir nicht mehr zeigen oder im Lied daran erinnern?
Es wird immer Toleranz gepredigt. Der lateinische Wortstamm bedeutet soviel wie "ertragen". Können es Migranten wirklich nicht ertragen, dass über den heiligen Martin Lieder gesungen werden und in einer Aufführung die Szene der Mantelteilung dargestellt wird? Oder ist diese Sichtweise zutiefst ausländerfeindlich, weil diese den Menschen mit Migrationshintergrund pauschal unterstellt, die könnten das nicht ertragen? Natürlich kann es auch unter Migranten Vorurteile geben, aber lassen die sich bei einer vernünftigen Darstellung der eignen Kultur nicht überwinden?
Die meisten Migranten, wegen denen man meint, christlich- abendländisches Brauchtum nicht mehr pflegen zu dürfen sind Muslime! Aber kann das wirklich ein Grund sein, wenn in Dialogveranstaltungen immer betont wird, wieviel Gemeinsammes die sogenannten abrahamitischen Religionen haben? Und ist es wirklich die Mehrheit der Muslime, die von uns so einen Kulturverzicht fordert?
Das Almosengeben ist im Islam so wichtig, dass es zu den 5 Säulen des Islam gehört. Man kann kein guter Muslim sein, wenn man kein Almosen gibt! Und jeder Muslim sollte dem, dem er was geben kann, dankbar sein, da der andere ihm ja die Möglichkeit gibt, eine gute Tat zu tun, die ihm beim jüngsten Gericht für den Einzug ins Paradies angerechnet wird. (Das der Islam beim Einzug in das Paradies etwas mehr Mathematik kennt, als das Christentum, lasse ich hier mal außen vor, das Thema Gnade kann ich hier jetzt nicht behandeln. Aber ein Christntum ohne gute Taten ist trotzdem ein totes Christentum.)
Über 300 Jahre vor dem Leben Mohammeds handelte Sankt Martin wie ein guter Muslim.
Muslime glauben, dass diese durch Mohammed und dieser durch den Engel Gibril, den Muslime mit dem biblischen Engel Gabriel gleichsetzen, den Koran bekommen haben, der das unverfälschte Wort Allahs sei. Christen und Juden hätten ihre Schriften verfälscht, so dass eine Korrektur durch den Koran notwendig wurde. Aber die Christen, die bis zum Wirken Mohammeds keine Chance hatten diese Korrektur der Religion zu folgen und nach ihrem Wissen ein gutes Leben führten, folgten der zu ihrer Zeit bestmöglichen Rechtleitung. Der heilige Martin und der heilige Nikolaus lebten lange vor Mohammed und taten den Menschen Gutes! Jeder Muslim, der das bestreitet, hat in Sachen seiner Religion eine große Bildungslücke oder ist ein Extremist. Ein islamischer Fundamentalist ist er nicht, denn für die totale Ablehnung von Personen, die in vorislamischer Zeit lebten, bietet der Islam m.W. keine Grundlage bzw. Fundament. Der Koran ist voll von Personen, die vor Mohammed wirkten. Und wenn diese der bestmöglichsten Rechtleitung folgten, sind diese aus muslimischer Sicht ebenfalls Muslime.
Was Muslime nicht akzeptieren können, ist die Menschwerdung Gottes in Jesus und das Heilige bei Gott Fürsprache einlegen können ist selbst in christlichen Konfessionen umstritten. Hier kann man darauf achten, dass man diese Standpunkte kennt und darauf achtet, dass niemand etwas mitmachen muss, was seinem Glauben widerspricht. Muslime müssen ja nicht jede Strophe von einem Weihnachtslied mitsingen. Aber warum sollen sie sich nicht freuen, wenn Jesus geboren wurde! Er ist auch laut Koran von einer Jungfrau geboren worden und wird als ein sehr wichtiger Prophet im Islam angesehen.
Zum echten Multi- Kulti gehört es, dass sich Menschen mit verschiedenen weltanschaulichen Hintergründen gegenseitig ertragen können, also tolerieren. Aber sind es wirklich die Muslime, die verhindern wollen, das christliches Brauchtum hier gepflegt wird, oder werden die nur als Ausrede vorgeschoben, weil man sich nicht traut, öffentlich zu sagen, das einem die christlichen Einflüsse auf unsere Kultur zuwider sind? Aber wäre das nicht eine ganz hinterhältige Form der Ausländerfeindlichheit? Möchten nicht viele Menschen mit Migrationshintergrund auch unsere Kultur erleben und erklärt bekommen?
Ich hoffe, dass in diesem Sinne ein Wandel eintritt und statt einem faden entgeistlichten Monokulti ein echtes Multi-Kulti gelebt wird, wo auch in der Zukunft jedes Kind weiß, wer der heilige Martin war und das sein Tun vorbildhaft für Christen, Muslime und jeden anderen Menschen ist. Anhand solcher Bräuche kann man die Themen Armut, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, etc. in den Unterricht einbauen und den Schülern bei er Gewissensbildung helfen. Es dürfte sogar dem Sozialstaat eher förderlich sein, wenn schon in der Schule solche Kompetenzen gefördert werden und die Bräuche um Sankt Martin und Sankt Nikolaus oder das Sternsingen - das endlich auch die evangelische Kirche übernehmen könnte - dazu genutzt werden, die Kinder dazu hinzuführen, über ihre eigenen Bedürfnisse hinaus zu denken und auch uneigennützig zu handeln. Kann das nicht auch die AWO einsehen und und in ihren Kindertagesstätten vermitteln?
Eine kulturverbindende Sache wünsche ich mir aber: Das die Menschen aller Kulturen dadurch verbunden sind, dass diese sich zur Erklärung der Menschenrechte von 1948 bekennen und für die Rechte auf Leben, Gesundheit, Nahrung, Relgions- und Bekenntnisfreiheit, etc. eintreten. Und gerade wenn man über den heiligen Martin die Themen Armut, etc. anspricht, kann man eine Brücke baue zum Thema Grund- und Menschenrechte.
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